Privates

OMG, wie fucking krass ist das den? Fremdbestimmung!!!1111!

Jetzt wird es noch mal etwas tiefgründiger. Aber das möchte ich für mich festhalten.
Das Thema Fremdbestimmung.

Seit ich diesen Begriff im Zuge meiner Entsozialmedialisierung kennengelernt habe, merke ich immer mehr, wie sehr dieses Thema auch auf meinen Alltag zutrifft.

Ich mich aus vielem herausziehe – auch weil ich selber entscheiden möchte, was ich denke und fühle.

Das Ganze ist schon 5 Wochen her und ich genieße wieder das echte Leben. Das hier und jetzt.

Es ist echt irre und muss man selber erfahren, wie es ist aus diesen ganzen Social Media und News Blasen auszusteigen. Bewusst selbst zu entscheiden, was man konsumiert.

Dadurch ist es zu Hause noch mal deutlich entspannter geworden.

Es ist sehr angenehm aus dieser Online-Welt ausgetreten zu sein.
Aber die Fremdbestimmung findet noch an ganz vielen anderen Stellen statt.

Diese ganze Bevormutterung im Alltagskonsum. In den Nachrichten, der Werbung und in der Unterhaltungsindustrie.

Nehmen wir „lustige“ Videos als Beispiel.
Man könnte einfach zuschauen wie etwas Lustiges passiert.
Selber lachen oder eben nicht. Aber in der Regel ist es mit lustiger Musik unterlegt, obendrauf noch eingespielte Lacher und Smileys …. Das erinnert mich an die Reddit Gruppe: ichbin40undlustig

Weil ich anscheinend so degenerativ bin, dass ich nicht selbst entscheiden kann, ob dies nun lustig oder spannend ist.

Was an mir zwar größtenteils vorbeigegangen ist, sind Instagram/Youtube Influencer und TickToker.

Aber, wenn ich so zur jungen Generation schaue und was sie konsumieren, dann wird da sehr viel fremdbestimmt.

Oh mein Gott, ihr werdet es nicht glauben! Das ist zu unfucking unfassbar. Bla Bla Bla.

Wenn man darauf achtet, wie oft wir fremdbestimmt werden, dann ist das erschreckend.

Ich fühle mich da mittlerweile richtig angegriffen. Dieser ständige Zweifel an meiner Intelligenz und der eigenen Wahrnehmungskraft. Als würde mich da draußen jemand ständig ungefragt an die Hand nehmen und über die Straße helfen wollen, weil er meint, ich sei blind und taub.

Hier in Köln gibt es eines lokales Boulevardblatt, das sich Express nennt.
Die Druckausgabe ist noch ok, aber die Onlinevariante ist ein Sumpf aus Clickbait Titeln.
Seit einigen Jahren lese ich nur noch sporadisch dort einen Artikel. Aber sie eignet sich als Paradebeispiel.

Es macht mich wahnsinnig, dass ich schon beim Lesen von Artikel versucht werde in eine gewisse Gedankenrichtung zu gehen. Das ich völlig degeneriert nicht in der Lage bin meine eigene Emotion oder Meinung zu bilden.

Da findet man in Artikeln Einleitungen wie:

Wie ärgerlich ist das denn? Heidi M. aus Düren wollte sich und ihren Kindern

https://www.express.de/koeln/koelner-zoo-frau-kauft-tickets-fuer-event-das-es-nicht-gibt-78288

Warum diese Einleitung „Wie ärgerlich ist das denn„?
Ob das, was da geschrieben steht, ärgerlich ist, möchte ich selber entscheiden.

Das Gleiche gilt auch für das Fernsehen. Schon vor vielen Jahren habe ich mir das reguläre Programm nicht mehr gegeben. Aber mittlerweile vermeide ich es komplett aus dem Grund.

Egal, ob Musik oder Talent Sendung.
Denjenigen kann man nicht einfach beim Singen oder Jonglieren zeigen.
Nein, es müssen sofort Schnitte zu den Jurymitgliedern gemacht werden, um zu zeigen, wie diese reagieren.
Gepaart mit Schnitten zu dem Publikum, welches den Mund offen stehen hat. Dazu eingemischter Applaus und evtl. dramatische Musik.

Das halte ich keine Minute aus. Ich will selbst entscheiden, ob das gerade gut ist oder nicht.

Ich kann nicht mal mehr Dokumentationen auf öffentlich-rechtlichen Sendern schauen, weil auch dort mittlerweile alles mit schnellen Schnitten, Musik und dramatischer Stimme untermalt ist.

Mittlerweile habe ich meine Medien für mich gefunden, die Fremdbestimmungsfrei und Objektiv sind.
Eine kleine Handvoll und das reicht auch. Mehr brauche ich auch nicht mehr.

Aber! Selbstverständlich bin ich für andere Meinungen nach wie vor offen. Nicht verwechseln. Ich lese/höre sie auch sehr gerne.

Ich hoffe auch, mit dieser Ansicht zu dem Thema meinen Kindern mehr Selbstbestimmung auf den Weg geben zu können. Kinder sind oft ein Spiegelbild der Eltern, schauen sich bei Ihnen gewisses Verhalten ab. Ich hoffe, dass meine Kinder dann selbst entscheiden, was sie fühlen und tun. Und nicht das, was man ihnen vorgibt, tun zu sollen.

Heiko

Heiko

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