20 April 2010

Tag der Ankunft

Ich habe den Fehler gemacht, zu vergessen das wir in das “echte” Leben von Paris gelangen und nicht in die Touristen Ecke.

Meine angeheiratete Familie macht gerne die Nacht zum Tag und schläft dafür gerne was länger. Ich gehe dann trotzdem und typisch Deutsch um 22 Uhr schlafen und stehe dann um 6~8 Uhr auf. Auch im Urlaub.

Ich liebe diese frühe Zeit. Dann ziehe ich mich an und erkunde meine Umgebung alleine und in Ruhe. Das wollte ich auch in Frankreich machen, wovon mir aber abgeraten wurde. Ich sollte besser nicht alleine und gar nicht mit Handynavi durch die Gegend ziehen.

Was das bedeutet wurde mir bewusst, als wir in Paris Nord aus dem Zug gestiegen waren.

Uffff… liefen da komischen Gestallten rum. Aber Ok, in unserem Kölner Bahnhof ist es auch nicht besser.

Draußen und auf dem Weg „nach Hause“ durch die Straßen Paris wurde es irgendwie nicht besser. Das hatte etwas von Ghetto.

Die Metro verlief eine Weile über unseren Köpfen, während wir unten mit unserem Auto entlang fuhren.

Links standen unter den Betonpfeilern geparkte LKWs. Jeder, aber auch wirklich jeder LKW war aufs übelste mit Graffiti zugesprüht. Überall standen und liefen komische Leute rum.

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Ich hatte leider an dem Abend nicht meine Kamera Griff bereit, aber die Fotos reiche ich später noch nach.

Die Geschäfte, welche nicht geöffnet hatten, waren mit dicken Gittern zugemacht, bzw. mit dicken Eisenrollos verbarrikadiert.

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Meine Schwägerin meinte, dass dies hier Notwendig ist, weil ansonsten man regelmäßig die Schaufenster einschlagen würden, um zu klauen.

Sehr beruhigend.

Plötzlich hielten wir an. An einem Arabischen Lebensmittelladen. Um was einzukaufen.
Ich war froh, in Begleitung von Arabern gewesen zu sein und auch, dass diese (also Schwager und Schwägerin) den Besitzer kannten. Ich hatte echt Angst. Links Inder – Rechts farbige und ich mitten drin. Alle sahen so aus als würden sie nur auf die richtige Gelegenheit warten jemanden abzuziehen.
Vieleicht mag es auch nicht so schlimm gewesen sein und ich reagierte etwas über, weil man mich vorher soviel gewarnt hatte.

Ich mag auch etwas sehr empfindlich für sowas zu reagieren, aber ein gebranntes Kind scheut das Feuer.

Alles sehr unheimlich dort. Das Lebensmittelgeschäft, was innen nicht größer war als ein halber Verkaufsraum einer Tankstelle, wurde von außen immer von einer Person bewacht und innen von zwei.
Kein Wunder, bei dem was da draußen rum lief.

Ich hatte mir Paris anders vorgestellt. Kleine Straßen-Cafés, Baguette Laden, Typische Franzosen und die Dudelmusik.

Aber das hier, was ich sah war ….. die Bronx!
Ich wäre in dem Moment am liebsten sofort wieder nach Hause gefahren. Scheiß auf den spitzgehäuften Metallhaufen und das Museum. Nur weg hier.

Überlebt und gesund sind wir dann am Ziel angekommen.
Lecker was gegessen und dann ab ins Bett in der Hoffnung das es vielleicht am nächsten Tag und bei Licht etwas besser aussieht.



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Verfasst April 20, 2010 von Heiko in category "Privates

2 COMMENTS :

  1. By mike on

    Hmm also der Tenor der da mitschwingt ist irgendwie unangenehm … wenn man bedenkt das du der Fremde bist und auch irgendwie ausser der vermuteten Herkunft nicht viel mehr rauszuhören ist was die Leute da zu „solchen Gestalten“ macht … mal weiterlesen …

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  2. By Hisky on

    Es sind Gestalten bzw. Vororte von Großstädten sind so.

    Als ich mal in London war, sind wir durch genau so ein Viertel gefahren. Viel kaputt, viel Dreck, viele vergitterte Schaufenster.

    Bei mehrere Millionen Einwohnern ist das normal – wir haben die Plattenbauten und die eben solche Vororte.

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