Seit zwei Wochen bin ich wieder zurück in der „Realität“.
Bei der Überlegung, wie ich das zu Hause umsetze, war mir gleich klar, dass „Sport“ für mich nicht in den Alltag passt. Ich habe dafür keinen Platz. Ich muss diesen in den Alltag einbauen. Also alles „gehen“, was geht. Und so setzte ich mir das Ziel, 10 000 Schritte am Tag.
Ich bin stolz, dass ich das fast immer eingehalten habe. Vor allem an den Tagen, an denen ich um 16 Uhr Feierabend gemacht habe und da gerade mal 1500 Schritte hatte. Hätte ich Homeoffice, so würde ich mir ein Walking Pad zulegen. Vielleicht schaffe ich es mir dennoch an, für die Winterzeit am Abend.
Dies bedeutete bis jetzt, dass ich dann einen ausgedehnten Abendspaziergang machen musste. Aber auch dafür ist nicht immer Zeit. Familie hier, Freunde da. Und so fing ich an, morgens nicht mit dem E-Bike zur Arbeit zu fahren, sondern zu Fuß zu gehen. Mit der Bahn 2 Stationen fahren (statt 4) und dann 20 Minuten gehen. Zurück auch mal komplett (35 Minuten).
Ich gehe aktuell alles, was erreichbar ist, zu Fuß. Durch die neu erlangte Fitness fällt mir dies auch nicht schwer. Im Gegenteil. Ich habe eine kleine Sucht im Gehen für mich entwickelt. Es tut meiner Psyche sehr gut. Einfach gehen.
Wie es die Reha als Leitspruch hat: Dem Diabetis davon laufen.
Ich bin in den vergangenen Tagen oft gefragt worden, wie meine Kur war und wie sehr ich mich dort erholen konnte.
Dabei war ich garnicht in einer „Kur“. Ich war in einer Reha(bilitation)
Eine Kur dient der Vorsorge und der Erhaltung der Gesundheit. Sie festigt den Gesundheitszustand und hilft, beginnende Beschwerden zu beseitigen.
Die Reha dient der Wiederherstellung der Gesundheit nach oder während einer Erkrankung, welche die Betroffene oder den Betroffenen seelisch, körperlich oder geistig beeinträchtigt.
Ich könnte jetzt eine Kur oder Urlaub von/nach der Reha gebrauchen. 😂 Ich habe die 7 Wochen voll ausgenutzt, mich wieder fit zu machen.
Mittlerweile kann ich mir eingestehen, dass ich mich bis dahin sehr habe gehen lassen. Und jeder Schritt dort fiel mir anfangs schwer. Was habe ich am Anfang viel geflucht. Aber dank meiner sportlichen „Kameraden“, die ich dort kennengelernt habe, bin ich innerhalb weniger Wochen wieder fit geworden, und das hat mir sehr gut getan.
Die verlorenen 15 Kilo in der Zeit sind nicht durch die verordneten 1–2 Sporteinheiten am Tag gekommen. 😉 Ich bin fast jeden Tag aus freien Stücken (wenn es nicht wieder 36 Grad waren oder wie aus Eimern regnete) spazierwandern gegangen.
Die Klinik lag auf einem Berg. Das bedeutet, die Hälfte der Strecke/Schritte war immer Berg runter oder Berg rauf angesagt! Das hat meiner Fitness noch mal einen Schub gegeben.
Es gab oft die Versuchung, einfach bei den anderen sitzen zu bleiben. Nichts zu tun, außer quatschen und snacken. Eine Kur daraus zu machen.
Und wo wir beim Essen sind: Klar habe ich dort gesundes Essen vorgegeben bekommen. Aber es hätte mich auch keiner daran gehindert, wie manch anderer, dort weiterzuschlemmen.
Es gab genug Verführungen. Aber ich habe trotz der vielen Bewegung es dort geschafft, auch durch meine Disziplin, mich jeden Tag daran zu halten.
Kurz gefasst: Ich war fleißig und es war keine Erholungsparty.
Ich habe schon viel gelernt in dieser Zeit. Über Medikamente, Sport, das Abnehmen und alles, was dazu gehört. Über die Zusammenhänge mit psychischen Erkrankungen und vielem mehr. Vieles über die Diabetes und die vielen Erkrankungen.
Was für mich aber prägender war und ist, sind die vielen und tollen Gespräche mit den anderen Patienten hier. Durch deren persönliche Erlebnisse mit den vielen Krankheitsbildern durch das Übergewicht und Diabetes. Wohin das führen kann und warum ich mittlerweile dankbar bin, dass ich noch die Chance habe, das Ruder umzudrehen. Vor allem bin ich meinem Körper dankbar, dass er schon so vieles so lange mitgemacht hat.
Mir geht es hier ausgezeichnet und die nächsten 3 Wochen werde ich weiterhin voll ausnutzen.
10 Kilo sind mittlerweile runter. Fucking 10 Kilo. Ja, das liegt auch an dem hier angepassten Essen. Auch an den Sporteinheiten. Aber ich gehe hier aus eigener Motivation 3–5 Mal die Woche 7,3 Kilometer wandern. Statt in der Lobby zu sitzen und Kaffee zu trinken. Und ich liebe es. Ohne Stress, in meinem Tempo. Jeden Tag bin ich ein Stück süchtiger nach „Wandern“ gehen.
Auch auf meine Schritte bin ich sehr stolz, die ich hier vollbracht habe.
Meine Vitalwerte haben sich in dem einen Monat schon verbessert. Passend hat sich heute Morgen meine Apple Watch gemeldet, dass neue Auswertungen vorliegen.
Wie ich hier in einem Vortrag gelernt habe, habe ich nicht trotz Sport, sondern aufgrund von Sport einen besseren Ruhepuls. Weil mein Herz jetzt wieder besser pumpt, muss es nicht mehr „mehr“ schlagen.
Meine Cardiofitness ist auch deutlich gestiegen, was dringend notwendig war, weil sie tief unter dem Normalbereich liegt.
Allein was ich hier freiwillig an Treppen mittlerweile laufe.
Die Frage, welche immer wieder aufkommt, ist: Wie geht es zuhause weiter?
So langsam fange ich an, dafür einen Plan zu erstellen. Das erste Thema wird Bewegung sein. Viel mehr Bewegung. Aber im Alltag. Ich werde kein Fitnessstudio besuchen. Das hat in den vergangenen Jahren schon nicht geklappt. Die Sportaktivitäten hier sind gut, aber für mich zu Hause nicht umsetzbar. Aber ich werde viel mehr zu Fuß erledigen. Mehr Fahrrad fahren. Nach Feierabend auch einfach mal spazierengehen. Ich stelle auch fest, wie gut das meiner Psyche tut.
Ziel 1: Jeden Tag 10 000 Schritte. Ohne Wenn und Aber! Und wenn ich abends noch mal eine Runde spazieren gehen werde!
Was das Essverhalten angeht, hat bei mir ein Umdenken stattgefunden. Ich bin mir hier meiner Krankheit Diabetes sehr bewusst geworden. Bei den Vorträgen und Menschen, die ich hier kennengelernt habe, merkte ich richtig, wie ich das Thema immer heruntergespielt habe. Dass dringend Handlungsbedarf bestand, hat mein Arzt immer wieder gesagt. Aber ich habe es ignoriert.
Ich fühle jetzt auch, wo der Hund meiner Esssucht begraben liegt. Hier ist es noch einfach, dies täglich zu meistern. Hier werde ich perfekt gesund bekocht. Zu Hause jedoch muss für mich ein Umdenken stattfinden. Auch unsere Kinder müssen dadurch 😂 Aber hier habe ich verstanden, wo meine Esssucht herkommt. Und das werde ich zu Hause weiterführen. Dieses Wissen dafür wird mir auch in den nächsten Wochen noch vermittelt.
Die Alternative ist, ich mache weiter so wie vorher und werde noch kranker. Bis es nicht mehr lebenswert ist. Das möchte ich um jeden Preis vermeiden.
Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich angefangen habe viel zu gehen.
Hier mal eine kleine Rückschau:
Die Lücke da zwischen kommt dadurch, dass ich die neue Amazfit Bip S getestet habe. Bis auf die freien Tage bin ich jeden Tag mindestens 10.000 Schritte gegangen.
Vorher kam ich auf 2000~3000 Schritte am Tag.
Jetzt, morgens zur Arbeit hin und auch wieder zurück. Rund 30 Minuten für 3 Kilometer hin und noch mal zurück.
Anfangs musste ich mich quälen, mittlerweile laufe ich gerne. Wenn ich keine Termine habe und es trocken bleibt, dann wird noch einiges dazu kommen.
Zu der plötzlichen Bewegung kommen verschiedene Faktoren. Das eine war Eingangs die Motivation von meinem Freund und Kollegen, der dies schon länger so macht.
Dann kam Corona und ich hatte nach Feierabend Zeit in Ruhe nach Hause zu gehen. Auch um einfach noch mal ruhe zu haben, zwischen der Arbeit und den der Familie. Die Zeit werde ich mir jetzt auch nach Corona nehmen.
Dann habe ich mir neue Kopfhörer gekauft, die ich nur empfehlen kann. Soundcore Life P2. Ich höre meine Lieblingsmusik über Mixcloud und damit vergeht die Zeit beim Gehen wie im Flug.
Meine Knochen tragen noch lange kein Laufen, aber das Gehen macht ihnen nichts. Mittlerweile gehe ich den Weg in 30 Minuten, anfangs brauchte ich noch 40~45 Minuten.
Beizeiten brauche ich mal neue Schuhe und eine Lösung für trockene T-Shirts auf der Arbeit, aber das sind geringere Sorgen 😉
Huch, wie die Zeit vergeht. Ich bin euch noch ein Video Schuldig!
Unsere Tochter hatte vor einem Monat – am 06. Mai in unserem Urlaub ihre ersten Schritte gewagt. Wir hatten es ein paar mal probiert und plötzlich lief sie los.
https://youtu.be/BuRZqZZRx9o
Was gibt es für Eltern schöneres 😉
Mittlerweile wagt sie sich schon viel mehr schritte und hat richtig Freude dran.
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