Unsere Kunden für dumm verkaufen
Früher fand ich den Film Idiocracy blöd und langweilig.
Aber ich werde so langsam das Gefühl nicht los – das dies alles genau so passiert.
Ach, was haben wir Deutschen über den Amerikaner den kopfgeschüttelt.
Weil es Millionen für einen verschütteten Kaffee gab. Weil nicht draufstand, dass der heiß ist.
Heute entscheidet der Bundestag über die sogenannte Buttonlösung. Das bedeutet nichts anders, als das am Ende der Bestellung dann nicht mehr steht “jetzt kaufen” oder “Bestellung abschicken” steht, sondern
“Zahlungspflichtig bestellen”
Was zwar eigentlich den Verbraucher vor Kostenfallen im Internet schützen soll, betrifft dann aber auch uns "normale” Shopbetreiber.
Ja, lieber dummer Kunde. Das ist, damit du nicht darüber Wunderst, das du für das bestellte auch bezahlen musst ……
Irgendwie bekomme ich dabei ein Schlechtes gewissen. Weil ich unseren Kunden damit für dumm verkaufe.
Wenn ich im Shop etwas in den Warenkorb lege, Adresse eingebe und Zahlungsmethode auswähle,
dann muss ich doch davon ausgehen, dass ich auch in der Pflicht bin, für das bestellte zu zahlen.
Was kommt als Nächstes?
Ich glaube, ich will es gar nicht wissen ……
Gäbe es nicht die schwarzen Schafe, würde eine solche Lösung nicht eingeführt werden.
Das Beispiel mit der guten Frau und dem Kaffee solltest du nicht unbedingt bringen. Das lächerlichmachen des Falles war gezielte Strategie des Konzerns im öffentlichen Umgang.
Wenn man sich den tatsächlichen Fall anschaut, fuhr die Frau den Wagen nicht selber, sondern war auf dem Restaurantparkplatz auf dem Beifahrersitz während ihr Sohn auf dem Fahrersitz war. Und der Hauptpunkt war, dass durch eine nicht korrekt gewartete Kaffeemaschine der Kaffee weit über Trinktemperatur war als er ausgegeben wurde, was sogar teilweise Richtlinien von McD. entsprach ( In dem Fall gab die Maschine 90°C heißen Kaffee aus, statt etwa 80°).
Etwas platt Deine Sichtweise, oder? Ich vermute mal, Du hast Dich bisher selten auf Freeware-Seiten rumgetrieben und ein bestimmtes Stück Software gesucht?
Doch, Chip und Co.
Aber ich nutze schon meinen Kopf dabei!
Wenn ich für eine Freeware meine privaten rausgeben muss, dann muss ich mich auch nicht über eine Rechnung wundern.
Aber das liegt immer im Auge des betrachters.
Da ich selber schon auf solche Seiten hereingefallen bin (einmal, danach nicht mehr!), finde ich einen solchen Button ganz gut. Nicht jeder ist viel online unterwegs und weiß, worauf es zu achten gilt, und das nützen unseriöse Anbieter gerne aus. Oder die Seiten sind einfach unübersichtlich, das gibt es ja auch. Jetzt gerade habe ich mir z.B. einen E-Reader besorgt und bin beim surfen über den experimentellen Browser und Herunterladen von Büchern manchmal nicht so sicher gewesen, ob da jetzt etwas was genau kostet. Amaz*n hat meine Kontodaten und eine Einzugsermächtigung, also wären die Kosten mal eben angefallen.
Natürlich ist so ein Button für sehr affine User Quatsch, aber es sollen ja auch die Laien geschützt werden.
Das kann ich fast verstehen.
Aber um die Seite, um die es dabei geht, abofallen Seiten – die sind schon seit langem dazu verdonnert auf der Seite ganz offen alle Preise auszuweisen.
Nun komme ich auf die Seite.
Ich kenne die Seite nicht und passe dort schon mit meinem gesunden vertrauen auf.
Dort steht auf der Seite die Info was es kostet.
Das übese ich.
Dann gebe ich meine vollen Adressdaten an ggfls. sogar Kontodaten.
Wenn selbst das mich nicht misstrauisch macht, sollte ich mich fragen – ob ich den Button dort noch lese.
Das ist nicht böse gemeint. Aber wie weit soll die Bemutterung noch gehen? Ich bin in meinem Leben mit Erfahrungen groß geworden.
Zum Beispiel das ein Feuerzeug Feuer erzeugt und dass das heiß ist.
Heute sehe ich immer mehr Feuerzeuge auf denen darauf steht wie gefährlich es ist ……