Am Samstag hat unsere Genossenschaft ein Nachbarschaftsfest auf unserem Gemeinschaftsgrundstück ausgerichtet. Das Ganze wurde dann mit 125 Jahre Genossenschaft gefeiert.
Da hat man einiges aufgefahren. Bühne, Musik, Hüpfburg, Essen und Trinken, und vieles mehr.
Es kamen viele Menschen und es gingen auch dauerhaft viele Menschen. So was muss zwar bezahlt werden, aber 9,50 € für eine Currywurst mit Pommes und 3 € für ein Wasser mag in der Altstadt funktionieren,
aber wohl leider nicht, wenn die eigene Wohnung mit Essen und Trinken 30 Meter entfernt ist.
Sei es drum, der Tag war schön und am Sonntagmorgen war der Spuk vorbei.
Nach längerem bin ich Mal wieder in meine alte Straße (Masiusstrasse) gekommen, in der ich rund 20 Jahre gewohnt habe.
Auch wenn ich nur wenige Straßen weiter wohne, so treibt es mich nie in diese Richtung. Es kommt auch kein altes Feeling mehr auf, weil es nicht mehr so aussieht wie „damals“.
Ich bin froh, da wo ich jetzt wohne. Damals überlegte ich oft, ob wir mal zurückziehen würden. Aber das ist schon lange komplett abgehackt und würde gar keinen Sinn ergeben.
Im November / Dezember werden die ersten wohl einziehen und dann ist hier wieder viel Leben in der Nachbarschaft.
Ein kurioses Jahr mit der Pandemie. Das fing schon mit der Schlüsselübergabe an. Die stand schon auf der Kippe, weil da die Pandemie gerade angefangen hat. Weil unsere Genossenschaft gerade selbst davon betroffen war.
Aber wie alles andere hat es am Ende funktioniert.
Und bei allem was passiert ist, bin ich froh, dass wir dies in der neuen Wohnung erlebt haben. Kindergeburtstage, die eigene Coronainfektion, der vielen Lockdowns und das schlechte Wetter. Die viele Zeit zu Hause in der alten kleineren Wohnung wäre deutlich unangenehmer gewesen.
Als wir rund 7 Jahre zuvor erfahren hatten, dass wir ein neues Zuhause bekommen, haben wir viel überlegt.
Eigentum? Haus? Wohnung? Köln?
Wir haben uns viel angeschaut. Am Ende haben wir uns für das (für uns) richtige entschieden. Ich lebe und liebe Nachbarschaft und die ist bei uns gegeben. Ein tolles Verhältnis.
Es gibt Tage, da gehe aus der Wohnung raus und komme nicht vor einer halben Stunde weiter, weil man mit so vielen Nachbarn ins Gespräch kommt. Wenn man Hilfe braucht, sind viele für einen da.
Auch als wir in Quarantäne waren, erhielten wir viel Hilfe.
Für meine Kinder ist das soziale Umfeld mit den vielen anderen Kindern deutlich besser als alleine im eigenen Garten zu sitzen. Wir haben einen schönen großen Innenhof mit Spielplatz.
Wir beide haben nur 10 Minuten zur Arbeit und alles Notwendige die Ecke rum. Egal ob Lidl, Bahn, Kita oder Ärzte.
Die Miete ist günstiger als im Durchschnitt von Köln, aber die Wohnqualität hier höher als anders wo! Genossenschaft eben.
Was musste ich die letzten Jahre, bis heute noch, mich dafür rechtfertigen, warum ich hier lieber zur Miete wohne. Es würde hier jeden Rahmen sprengen, aber ich mache es weiterhin aus Überzeugung! Ich bereue die Entscheidung bis heute nicht und liebe es hier zu wohnen.
Der „Vermieter“ ist sozial und fair. Man kann über alles reden, es wird immer geholfen.
Wir haben eine moderne Wohnung, einen tollen Innenhof mit super Nachbarn. Und der Pflanzgarten rundet das ganze ab.
Es hätte letztes Jahr auch ein Nachbarschaftsfest zum Kennenlernen gegeben, aber da kam die Pandemie. Auch so etwas ist nicht selbstverständlich und ich freue mich schon auf die Zeit, wenn wir den Mist überstanden haben.
Als ich vor zwei Monaten das letzte Mal mit unserer Genossenschaft gesprochen habe, teilte man mir mit dass unter anderem ab August der zweite Bauabschnitt begonnen wird.
Pünktlich wie die Maurer habe ich dann heute entdeckt, das sie tatsächlich schon mit dem Abriss begonnen haben.
Bis bis ich 18 Jahre alt geworden bin, war ich mindestens jedes Wochenende meine Oma hier besuchen. Mit 18 habe ich dann in unserer Siedlung meine erste Wohnung bezogen. Ich lebe quasi von Kind an schon hier.
Auch auch wenn ich mich schon ein wenig auf die neue Wohnung freue, so bekomme ich bei dem ganzen Abrissarbeiten doch etwas Wehmut.
Länger nicht mehr darüber geschrieben habe ich, wie es um unsere Wohnsiedlung steht. Heute habe ich mir mit meiner kleinen beim Sonntagsspaziergang mal den Fortschritt angeschaut.
So langsam nimmt es form an. Die erste Häuserreihe steht fertig im Rohbau.
Nur die erste Reihe hat 4 Etagen. Die dahinter liegenden erhalten dann drei Reihen. Dient wohl auch der Geräuschdämmung wegen der davor liegenden Straßenbahn. Ich finde die Fenster was klein, bzw. es kommt dort nicht soviel Licht rein. Aber das ist Geschmackssache.
Die erste Reihe werden sogenannte Sozial Wohnungen. Behindertengerecht mit Demenz WG und WBS.
Unsere Häuser dahinter sehen im Rohbau derzeit so aus.
Von vorne:
Von hinten
Was mir da gleich positiv auffällt, sind die großen Wohnzimmer Fenster mit Balkon. Im Erdgeschoss wird es wohl dann auch Terrassen geben.
Ich bin gespannt wenn der erste Bauabschnitt fertig ist. Dann kann ich mich auch mal entscheiden welche Etage ich wohnen will.
Bei uns dauert es aber noch eine Weile. Bis der Bauabschnitt zwei – in den wir ziehen werden – fertig ist, dauert es noch bis 2019. Aber die Zeit vergeht schnell und derzeit habe ich keine Eile.
Das passt schon so ganz gut, das wir mit dem zweiten Kind uns erst mal einleben können.
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