17 September 2014

Unsicherer Pützchensmarkt 2014

Am vergangenen Freitag war ich in Bonn auf dem Pützchens Markt.

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Diese Kirmes besuche ich schon seit Jahren, genau so wie die große in Düsseldorf.

Wir hatten tolles Wetter und es war sehr voll. So langsam merke ich allerdings das ich zu alt für die Geräte werde.
Da wird einem beim zuschauen schon schlecht 😉

Rund um die Kirmes sind Marktstände aufgebaut. An zwei stellen konnte man Messer kaufen.
Keine Küchenmesser, sondern richtige Kampfmesser. In allen Sorten und Varianten.
Viele davon kannte ich vom Krav Maga Messerkurs. Ich war erschrocken wie offen und frei die dort rum lagen und verkauft wurden.

Mein Frau musste irgendwann auf Klo und so ging ich mit Ihr und meiner Schwester durch einen Seitengang zu den Toiletten.
Die befanden sich in einem Haus im Keller. Ich wartete draußen.

Plötzlich kamen 6 Türken auf mich zu. Einer fragte nach dem Klo und verschwand danach darin.
Er kam nach 10 Sekunden raus und meinte das würde ja Geld kosten. Dann stellten sie sich um mich herum mit 2 Meter Abstand an eine Wand und warteten.

Mein Bauchgefühl schlug Alarm. Ich bin in meinem Leben 3 mal überfallen worden. 3 mal habe ich nicht auf mein und dieses Bauchgefühl gehört.
Dieses mal schon. Ich wurde aufmerksam, blieb aber dort stehen. Plötzlich bekam ich mit, wie sie leise miteinander sprachen.
Zwar in Türkisch, aber das Wort Handy hörte ich dabei raus.

Das war der Moment für mich zurück zur Hauptstraße zu gehen.
Ich wartete noch kurz darauf das Fremde aus dem Klo kamen und tat so als würde ich mit ihnen gehen.

Von da wartete ich dann in der Masse der Menschen, mit Blick in Richtung Klo, auf meine Frau. Als diese dann kam und wir los wollten, trottete die Truppe weg.
Von dem Moment war ich auf “Alarmmodus”. Bis dahin war ich noch entspannt und machte mir keine Sorgen, aber von dem Moment passte ich auf.

Dabei viel mir auf, das ich bis dahin und auch den restlichen Abend nicht einen Polizisten gesehen hatte. Auch keinen privaten Sicherheitsdienst.
In Düsseldorf und Bonn sind viele Bierzelte und Feste. Ähnlich wie auf dem Oktoberfest. In Düsseldorf sah man überall Hundertschaften der Polizei. An den Zelten und auf dem Platz Sicherheitsdienste.

In Bonn komplette Fehlanzeige.

Wir standen gegen 1 Uhr an einem Holländer der Blumen verkaufte, wie in Hamburg auf dem Fischmarkt.
Der Befand sich direkt an einem der Eingänge der Kirmes.
Je später es wurde, je mehr Truppen wurden es, die auf den Platz gingen.
Sie gingen Teils mit grölenden Texten (wie Hooligans – nur in einer mir nicht verständlichen Sprache) an uns vorbei in Richtung Festplatz.

Ich finde diese Entwicklung schlimm.
Wohin das führt habe ich vor ein paar Jahren in Paris auf einer Kirmes gesehen.

Keine Ahnung ob ich nächstes Jahr noch mal dahin gehen werde.
Es ist zwar nichts passiert, aber solange warte ich auch nicht mehr.

Seit ich im Sicherheitsdienst arbeite, schaue ich immer bei solchen Events wie andere Firmen und Kollegen arbeiten.

In Düsseldorf haben die ein 1a Sicherheitskonzept. Wenn es dort voll wird, dann leiten Sicherheitsmitarbeiter mit Schildern und Manpower die Gäste in einer Richtung.
So das dann nicht (wie in Duisburg), die Menschenströme aufeinander treffen. Überall sieht man Hundertschaften und Sicherheitsdiensten an festen Positionen.
An den Buden und oben an Laternen sowie Schildern sind Nummern angebracht (wo man sich gerade befindet) falls etwas sein sollte.

Anders bekommt man solche Events mittlerweile kaum genehmigt.

Aber in Bonn komplette Fehlanzeige.
Schlecht beleuchtete und gekennzeichnete Wege. Kaum Sicherheitspersonal.

Aus Sicht eines Sicherheitshypochonder wie mich, unmöglich 😉



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Verfasst September 17, 2014 von Heiko in category "Privates

1 COMMENTS :

  1. By ednong on

    Naja,
    kostet halt alles Geld. Und solange alles gut geht, braucht man ja keins auszugeben. Schuldige kann man hinterher immer noch suchen. 😉

    Ich denke, die Gefahr von solchen Tendenzen wird nicht richtig wahrgennommen. Ist halt einfacher, die Augen zu verschließen. Und eben kostengünstiger. Und es ist natürlich auch ein zweischneidiges Schwert – zuviel Präsenz von Polizei und co. könnte das ganze auch anheizen.

    Antworten

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