Ein verlängertes Wochenende stand vor der Tür.
Donnerstags ist meine Frau mit den Kindern auf den Campingplatz gefahren und bis Sonntag weggeblieben. Ich musste zwar freitags arbeiten, habe mich aber auf die sturmfreie Bude sehr gefreut. Die letzten Monate waren für mich beruflich und privat sehr anstrengend.
Eigentlich hatte ich vor, mit einem alten guten Freund am Wochenende wandern oder spazieren zu gehen, da es davor die Woche durch Gewitter und Hagel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist. Später gemeinsam uns Filme hereinzuziehen und auf dem Balkon grillen. Ich hatte mich echt auf diese Auszeit sehr gefreut.
Das Väter-Kinder-Café habe ich jemand anderes machen lassen und auch alles an Hilfe und Terminanfragen habe ich geblockt.
Als ich sie donnerstags auf dem Campingplatz meine Frau besucht hatte, habe ich schon gemerkt, dass ich einen Schnupfen bekam. Abends wurde ich leicht fiebrig.
Freitags auf der Arbeit habe ich dann eine ziemliche Rotznase gehabt. Als ich zu Hause angekommen war, merkte ich, dass ich Fieber bekam. Ich hatte mich an den Computer gesetzt und wollte etwas zocken. Gegen 23:00 Uhr bekam ich Schüttelfrost dazu, der richtig krampfartig wurde und weh tat.
Ich habe mich dann ins Bett gelegt und versucht zu schlafen. Gegen 2:00 Uhr morgens hat mich dann meine Apple Watch geweckt, mit dem Hinweis, dass mein Puls von knapp 130 zu hoch sein, dafür dass ich inaktiv bin. Ich bin erst aufs Klo und dann habe mich erst aufs Bett gesetzt. Mittlerweile war der Puls bei 150.
Ich hatte Wochen zuvor diesen Artikel gelesen und war nun etwas in Sorge, ob das auch auf mich zu treffen könnte. Der Puls ging nicht runter, sondern gefühlt immer höher. So habe ich dann die 116117 anrufen. Der Call-Center Mitarbeiter meinte, es wäre kein Arzt zu sprechen, man hätte mir bis spätestens morgens um sieben einen vorbeischicken können.
Das lehnte ich dann ab. Dann fiel mir ein, dass wir an unserem Krankenhaus einen ärztlichen Bereitschaftsnotdienst haben. Also nahm ich mir ein Taxi und bin dann hingefahren. Vor Ort stellte ich fest, dass dieser geschlossen hatte. Einmal da, versuchte ich es über die Notaufnahme. Mein Puls war mittlerweile zwischenzeitlich kurz vor 160.
In der Notaufnahme war nichts los und ich kam direkt dran. Man maß meinen Blutdruck und Blutzucker. Beides war in Ordnung, auch hatte ich kein Fieber mehr. Nur diesen unheimlich hohen Puls.
Die Ärztin meinte, dass dies normal sein kann, wenn der Körper versucht, den Virus loszuwerden. Wenn er längere Zeit über 180, dann solle ich mich wieder melden. Ich bin dann wieder mit dem Taxi nach Hause und hat mich versucht schlafen zu legen.
Nach einer ziemlich beschissenen Nacht habe ich dann den ganzen Samstag auf der Couch gelegen und TV geschaut.
Der Schnupfen war mittlerweile weg und auch der Puls war bei konstant unter 100.
Dafür hatte ich immerzu ein benommenes Gefühl, war schnell außer Puste und hatte konstant 38 leichtes Fieber.
Gegen 22 Uhr bin ich wieder schlafen gegangen und seit 8 Uhr heute Morgen bin ich wach und schreibe diesen Blogbeitrag.
Der Schnupfen ist wieder da, dafür die Temperatur normal. Ich fühle mich immer noch schlapp und werde den Rest des Tages TV schauen.
Meine Vertretung für das Väter-Kinder-Café schrieb mir gestern:
Er hat wohl recht.
Die Frage, die sich mir hier stellt: macht es Sinn, seinen Puls 24/7 mit einer smart watch zu überwachen oder überwiegt beim Nutzer ohne medizinische Vorgeschichte der Schaden durch unnötige Alarmierung? Ohne smart watch wäre die Nacht jedenfalls erholsamer gewesen. So gab es maximale Aufregung bei minimalem Erkenntnisgewinn.
Ich stimme dir bei „ohne medizinische Vorgeschichte“ uneingeschränkt zu. Dies trifft leider nicht auf mich zu.
Oh ja, das typische „krank werden wenn der Stress nachlässt“. Das hat mich früher auch mehr getroffen. Ich bin zum Glück die letzten zwei Jahre davon verschont worden.
Dir wünsche ich gute Besserung.
Dankeschön 🙂 Wie hast du es geschafft, deinen Stress zu reduzieren?